Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Der Milchzahndurchbruch beginnt meist zwischen dem sechsten und zehnten Monat und endet mit etwa zweieinhalb Jahren.
  • Insgesamt wachsen zwanzig Milchzähne in fester Reihenfolge: zuerst Schneidezähne, dann Backen- und Eckzähne, zuletzt die zweiten Molaren.
  • Der Zeitpunkt des Zahnens variiert je nach Kind und wird unter anderem durch Genetik, Ernährung und Vitamin-D-Versorgung beeinflusst.
  • Bei Schmerzen helfen gekühlte Beißringe, Zahnfleischmassagen oder geeignete Zahnungsspielzeuge, während Fieber ärztlich abgeklärt werden sollte.

Wann kommt welcher Zahn? Diese Frage beschäftigt fast alle Eltern in den ersten Lebensmonaten ihres Kindes. Der Durchbruch der Milchzähne folgt einer festen Reihenfolge. Doch jedes Baby hat seinen eigenen Zeitplan.

Zwischen dem sechsten und dem dreißigsten Lebensmonat wachsen nach und nach zwanzig Milchzähne. In diesem Zahnungskalender finden Sie genau heraus, welche Zähne zuerst erscheinen und wann Sie damit rechnen können. Sie bekommen klare Informationen und hilfreiche visuelle Darstellungen. Außerdem erhalten Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Zahnen. So wissen Sie immer, was normal ist, und können die Entwicklung Ihres Kindes entspannt begleiten.

Die Reihenfolge der Milchzähne ist bei fast allen Babys ähnlich, obwohl der Zeitpunkt unterschiedlich sein kann. Meistens beginnt das Zahnen zwischen dem sechsten und zehnten Lebensmonat. Insgesamt wachsen Ihrem Kind bis zum Alter von ungefähr zweieinhalb Jahren zwanzig Milchzähne in folgender Reihenfolge:

  • Zuerst erscheinen die mittleren Schneidezähne unten, gefolgt von den oberen Schneidezähnen.
  • Danach wachsen seitliche Schneidezähne oben und unten.
  • Als nächstes brechen die ersten Backenzähne (Molaren) durch.
  • Anschließend folgen die Eckzähne.
  • Zuletzt kommen die hinteren Backenzähne durch, die sogenannten zweiten Molaren.

Im folgenden Abschnitt erfahren Sie genau, wann Sie welchen Milchzahn bei Ihrem Kind erwarten können und wie sich der Zahndurchbruch in monatlichen Schritten entwickelt.

Zahnungskalender (Monat 0 bis 30)

Jedes Kind bekommt seine Milchzähne in einem ähnlichen Ablauf. Trotzdem gibt es Unterschiede, wann genau welcher Zahn durchbricht. Mit diesem Zahnungskalender haben Sie Monat für Monat im Blick, welche Zähne zu erwarten sind und wie die Entwicklung aussieht.

Zahnart von Monat bis Monat
untere mittlere Schneidezähne 6 10
obere mittlere Schneidezähne 8 12
seitliche Schneidezähne oben und unten 9 16
erste Backenzähne (Molaren) 13 19
Eckzähne 16 23
zweite Backenzähne (Molaren) 20 30

Im Alter zwischen sechs und zehn Monaten zeigen sich meist zuerst die unteren Schneidezähne. Zwischen dem achten und zwölften Monat folgen dann die oberen Schneidezähne. Die seitlichen Schneidezähne oben und unten kommen ungefähr zwischen dem neunten und 16. Monat dazu. Danach treten die ersten Backenzähne zwischen dem 13. und 19. Monat auf. Anschließend wachsen zwischen 16 und 23 Monaten die Eckzähne. Zum Schluss kommen zwischen dem 20. und 30. Monat die zweiten Backenzähne. Diese bilden den Abschluss der Milchzahnreihe.

Insgesamt dauert es etwa zweieinhalb Jahre, bis alle zwanzig Milchzähne sichtbar sind.

Milchzähne brechen in vier Phasen durch

Der Milchzahndurchbruch erfolgt nicht gleichzeitig, sondern in vier klar abgrenzbaren Phasen. Jede Phase bringt bestimmte Zähne zum Vorschein und fällt in einen typischen Lebensmonat. Auch wenn der genaue Zeitpunkt bei jedem Kind etwas variiert, bleibt die Reihenfolge meist gleich.

Phase I (6 bis 10 Monate): Untere Schneidezähne

Der Start des Zahnens beginnt bei den meisten Babys mit den beiden unteren mittleren Schneidezähnen. Sie brechen oft fast gleichzeitig durch und liegen direkt im Sichtfeld, wenn Ihr Kind lacht. Dieser erste Durchbruch ist meist ein besonderer Moment. Viele Eltern erkennen daran erstmals deutlich, dass ihr Kind zahnt.

Phase II (8 bis 12 Monate): Obere Schneidezähne

Kurz nach den unteren Schneidezähnen zeigen sich die oberen mittleren Schneidezähne. Sie sind meist etwas größer und sorgen für das typische Zahnlückenlächeln. Häufig kommen sie paarweise und in kurzem Abstand zueinander.

Phase III (12 bis 18 Monate): Erste Backenzähne und Eckzähne

Nach den Schneidezähnen folgen die ersten Molaren. Das sind die hinteren Backenzähne. Sie wachsen auf jeder Kieferseite und bereiten den Weg für die Kauleistung. Anschließend erscheinen die Eckzähne zwischen Schneidezähnen und Molaren. Diese Zähne kommen oft zeitlich versetzt und manchmal sogar etwas später.

Phase IV (20 bis 30 Monate): Zweite Backenzähne

Zum Abschluss wachsen die zweiten Molaren ganz hinten im Kiefer. Sie gelten als letzte Milchzähne und markieren meist das Ende der Zahnung. Manche Kinder zeigen in dieser Phase bereits alle Zähne, andere brauchen noch etwas Zeit. Beides ist aber normal.

Einflussfaktoren auf den Zeitpunkt des Milchzahndurchbruchs

Wann die ersten Milchzähne durchbrechen, hängt nicht nur vom Alter ab. Es gibt mehrere Einflüsse, die den Zeitpunkt verschieben können, sowohl nach vorne als auch nach hinten. Die wichtigsten Faktoren davon sind:

Genetik: Oft ist der Zahndurchbruch ähnlich wie bei den Eltern. Wenn Sie selbst früh oder spät Ihre ersten Zähne bekommen haben, kann das auch bei Ihrem Kind der Fall sein.

Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit allen wichtigen Nährstoffen unterstützt die Zahnentwicklung. Besonders Kalzium, Vitamin D und Spurenelemente wie Fluorid spielen eine Rolle für gesunde Zähne und feste Zahnwurzeln.

Geburtszeitpunkt: Bei frühgeborenen Babys kann sich der Zahndurchbruch um einige Wochen oder Monate verzögern. Das ist meist kein Grund zur Sorge, denn die Entwicklung holt das oft wieder auf.

Vitamin-D-Versorgung: Vitamin D ist wichtig für die Knochen- und Zahnentwicklung. Eine zu geringe Versorgung, etwa bei wenig Sonnenlicht, kann die Zahnung verzögern. Viele Kinderärzte empfehlen daher im ersten Lebensjahr eine Ergänzung.

Später oder früher Durchbruch: Wann wird es kritisch?

Bei vielen Babys kommen die ersten Zähne früher oder später als im Durchschnitt. Das ist zunächst völlig unbedenklich. In der Regel liegt das „Normalfenster“ für den ersten Zahn zwischen dem sechsten und dem zwölften Monat. Auch wenn Ihr Kind mit 14 Monaten noch keinen Zahn zeigt, muss das nicht gleich ein Warnzeichen sein.

Richtwert für alle Milchzähne ist: Spätestens mit etwa 30 Monaten sollte die Milchzahnreihe vollständig sein. Wichtig ist dabei weniger der genaue Zeitpunkt als vielmehr die Reihenfolge. Wenn Zähne sehr deutlich außerhalb der üblichen Zeiträume durchbrechen oder untypisch angeordnet erscheinen, ist ein Besuch beim Kinderzahnarzt oder in der Kinderarztpraxis zu empfehlen.

Ein kritischer Hinweis kann auch sein, wenn nach dem ersten Zahn lange kein weiterer folgt. Das gilt ebenso, wenn einzelne Zähne ganz ausbleiben oder ungewöhnlich geformt sind. In diesen Fällen kann eine ärztliche Abklärung sinnvoll sein.

Tipps gegen Zahnungsschmerzen

Der Zahndurchbruch kann bei einigen Babys unangenehm sein. Nicht jedes Kind reagiert gleich stark, aber viele zeigen Unruhe, greifen sich öfter in den Mund oder sabbern vermehrt. In dieser Phase können Sie sanft helfen.

  • Beißringe: Ein gekühlter Beißring kann den Druck im Kiefer lindern. Achten Sie darauf, dass er BPA-frei ist und sich gut reinigen lässt.
  • gekühlter Löffel: Ein sauberer Teelöffel aus dem Kühlschrank ist ein einfaches Hausmittel. Ihr Baby kann darauf beißen und so Erleichterung spüren.
  • Zahnfleischmassage: Mit einer sauberen Fingerkuppe oder einer weichen Babyzahnbürste können Sie das Zahnfleisch leicht massieren. Das beruhigt oft spürbar.
  • Kauen lassen: Viele Kinder greifen in dieser Phase gern nach harten, aber sicheren Dingen, etwa einem gekühlten Waschlappen oder speziellen Zahnungsspielzeugen.

Beobachten Sie Ihr Kind gut. Bei Fieber oder starkem Unwohlsein sollten Sie einen Kinderarzt aufsuchen.

FAQ zum Durchbruch von Milchzähnen

Mit welchem Zahn beginnt das Zahnen meistens?

In den meisten Fällen brechen zuerst die beiden unteren mittleren Schneidezähne durch. Das passiert häufig um den sechsten bis zehnten Lebensmonat. Sie sind gut sichtbar und markieren oft den Beginn des Zahnens. Die genaue Reihenfolge kann aber leicht abweichen, ohne dass das ein Grund zur Sorge ist.

In welcher Reihenfolge brechen die Milchzähne durch?

Die typische Reihenfolge lautet: zuerst die mittleren Schneidezähne, dann die seitlichen Schneidezähne, gefolgt von den ersten Backenzähnen, den Eckzähnen und zum Schluss den zweiten Backenzähnen. Diese Reihenfolge ist bei den meisten Kindern gleich, auch wenn der Zeitpunkt individuell unterschiedlich ist.

Warum zahnt mein Kind nur auf einer Seite?

Manchmal brechen Zähne nicht symmetrisch durch. Das ist unauffällig, solange innerhalb weniger Wochen auch die Gegenseite folgt. Der Körper arbeitet in seinem eigenen Rhythmus. Wenn jedoch längerfristig Zähne nur einseitig wachsen oder auffällige Lücken bleiben, sprechen Sie am besten mit einem Kinderzahnarzt.

Wie lange dauert es, bis alle Milchzähne durch sind?

Die Zahnung beginnt meist im sechsten bis zehnten Monat und endet mit etwa zweieinhalb Jahren. Insgesamt dauert der komplette Milchzahndurchbruch also etwa 20 bis 24 Monate. Zwischendurch gibt es immer wieder Pausen, in denen keine neuen Zähne sichtbar werden. Das ist normal.

Wann sollte ich mit meinem Kind zum Zahnarzt, wenn noch kein Zahn da ist?

Wenn mit zwölf Monaten noch kein Zahn sichtbar ist, genügt meist ein wenig Geduld. Spätestens mit 18 Monaten ist ein Kontrollbesuch beim Zahnarzt sinnvoll. Dort kann geprüft werden, ob sich die Zähne unter dem Zahnfleisch wie erwartet entwickeln. Auffälligkeiten sind selten, können aber früh erkannt werden.

Quellen & Leitlinien

Alle Inhalte orientieren sich an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGKiZ) und medizinischen Leitlinien zur kindlichen Zahnentwicklung. Laut DGKiZ erfolgt der Milchzahndurchbruch „in typischer Reihenfolge, beginnend mit den unteren mittleren Schneidezähnen ab dem sechsten Lebensmonat“ (DGKiZ 2020, Seite 3).

Weitere Grundlagen:

  • AWMF-Leitlinie Fluorid zur Kariesprophylaxe bei Säuglingen und Kleinkindern
  • DGKiZ-Empfehlung: Der erste Zahnarztbesuch